Festsitzende Behandlung / Non-Compliance-Apparaturen
Mit einer Multiband- bzw. Multibracketapparatur, meist nur „feste Zahnspange“ genannt, lassen sich alle Arten der Zahnbewegung durchführen: Jeder einzelne Zahn kann exakt eingestellt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Im Bereich der festsitzenden Apparaturen gibt es viele Varianten und eine Menge kleiner Zusatzgeräte. Die Hauptelemente sind jedoch nach wie vor Brackets, Drähte und Bänder. Weitere Hilfsmittel sind etwa Gummiketten, Gummiringe oder Druck- und Zugfedern, mit denen sich die Zähne kontrolliert in jede Richtung bewegen lassen.
Die Brackets, kleine Metallplättchen, die mit einem Spezialkunststoff auf den Zähnen befestigt werden, haben einen kleinen Schlitz, das Schloss, Schlösschen bzw. den Slot. Über sie wird die Kraft auf den Zahn übertragen. In diesen Schlitz wird ein Drahtbogen eingelegt. Diese Bögen haben die Hauptwirkung bei der Ausformung der Zahnbögen.
Neben den üblichen Metallbrackets gibt es mittlerweile auch zahnfarbene und bunte Keramikbrackets. Beide Materialien gibt es auch als selbstligierende Brackets: Das bedeutet, dass die Drähte nicht mehr mit Gummiringen oder Drahtligaturen an den Brackets befestigt werden müssen, sondern einfach eingeklipst werden. Diese Form der Brackets ist leichter und schneller einzustellen und durch ihr schönes Oberflächendesign zusätzlich leichter zu reinigen.
Abhängig von dem gewünschten Behandlungsergebnis wird die festsitzende Spange eineinhalb bis zwei Jahre lang getragen. In dieser Zeit muss die Apparatur etwa alle vier bis sechs Wochen kontrolliert werden. In regelmäßigen Abständen werden die Drahtbögen ausgetauscht, damit neue Kraft auf die Zähne einwirkt.
Bei der Reinigung der Zähne mit Brackets ist besondere Sorgfalt geboten. Selbstredend geben wir eine umfangreiche Einweisung in die richtige Mundhygiene und helfen gerne bei allen Fragen und Problemen rund ums Zähneputzen –damit sie mit einem selbstsicheren Lächeln nach Hause gehen.
- Zunächst beginnen wir mit dem Anpassen der Bänder, der Metallringe auf den großen Backenzähnen. Diese Metallringe müssen gut halten und deshalb besonders eng sitzen. Weil die Ringe so stramm anliegen, muss man sie Stück für Stück nach unten klopfen und kann sie nicht einfach mit dem Finger verschieben.
- Wir reinigen die Zahnoberflächen mit Alkohol und pusten sie trocken. Danach kommt ein blaues Konditionier-Gel auf die Zähne, das kurz einwirken muss, dann aber wieder abgespült wird. Es rauht die Zähne minimal auf, um dem Kleber mit dem später die Bracket aufgebracht werden, optimalen Halt zu bieten. Der Anrauheffekt ist so gering, dass man ihn sobald Speichel an die Zähne gelangt, gar nicht mehr sehen würde.
- Ein Teil des Klebers wird auf die Zahnoberfläche gepinselt, ein anderer, dickflüssigerer befindet sich bereits auf den Brackets. Diese werden nun vorsichtig auf die Zähne geklebt.
- Mittels einer Sonde werden die Brackets ausgerichtet. Man muss dabei sehr vorsichtig und genau sein, denn die Lage der Brackets entscheidet über die spätere Stellung der Zähne.
- Es gibt chemisch härtende Kleber (härtet bei Kontakt der Paste auf den Brackets mit dem Flüssigkleber auf der Zahnoberfläche) und lichthärtende Kleber, die erst mit einer UV-Lampe bestrahlt werden müssen.
- Die Metallringe werden nach dem Anpassen mit einem Zahn-Zement an den Zähnen befestigt, damit sie sich beim Essen nicht lösen.
- Die Drähte oder Bögen werden an den Brackets und Bändern befestigt. Fertig!